Raiffeisen goes Bulgaria

Unsere Reise hatte zwei Ziele: Wir würden erstens das ländliche und das urbane Bulgarien mit seinen Menschen kennen lernen und zweitens unseren Freund Ernst aus der Schweiz an seiner Hochzeit mit Milena in Sofia überraschen. Los ging’s von Zürich aus, mit Zwischenstopp in Wien, wo wir die bequemen Polstermöbel der Flughafenwartezone schätzen lernten.

In Sofia gelandet, wehte uns sechs Schweizerinnen und Schweizern ein warmer südlicher Willkommens Wind durch die Haare. Wir trafen unsere bulgarische Reisebegleiterin Kristina am Flughafen und fuhren direkt nach Plovdiv, in die Stadt, die 2019 Europas Kulturhauptstadt sein wird.

Transfer vom Flughafen Sofia

Luftig gekleidet begaben wir uns an diesem warmen Sommerabend zu einem traditionellen Restaurant zum Abendessen. Dort kamen wir erstmals in den Genuss von Rakia, dem köstlichen hochprozentigen Trauben-Brandy. Wer keinen Rakia probiert, hat Bulgarien nur halbwegs erlebt. Rita und Elijah wechselten zwischen Rosé-Wein und Rakia ab und tanzten ohne grosse Mühe mit der Folkloregruppe mit. Neben den Getränken assen wir den frischen, typischen Shopska-Salat und wollten den Rest der Reise am liebsten nichts anderes mehr essen.

Am nächsten Tag besuchten wir das Amphitheater von Plovdiv sowie einige andere historische Schauplätze, von denen es dort viele gibt.

Typisches Herrenhaus in Plovdiv

Dann führte uns unser Büsslifahrer Thomas mit Hilfe von Kristina nach Trjavna, wo unser Reiseleiter Dres eine bekannte Grösse und geschätze Person ist. Entsprechend wurden wir vom Bürgermeister und seiner Frau sowie weiteren EinwohnerInnen aufs herzlichste und ehrenvoll empfangen.

Trjavna ist bekannt für seine Holzschnitzereien. Frau Bürgermeisterin zeigte uns ein Haus, in welchem jedes Zimmer bei einem Wettbewerb von einem anderen Holzschnitzkünstler ausgestattet worden ist. Dann gings zu Tisch: Zwei grosse Platten voller bulgarischer Köstlichkeiten wurden aufgetragen und natürlich reichlich Rakia eingeschenkt. Die Platte in der Schweizer Ecke überlebte nicht lange: Nach 30 Minuten war alles aufgegessen, während auf der anderen Platte nach zwei Stunden immer noch viel Essen lag. In Bulgarien weiss man halt, wie man am besten geniesst: langsam.

Am nächsten Morgen waren alle Frauen fit, während die Männer den späten Bar-Ausflug der letzten Nacht etwas bereuten. Wir spazierten durch die schmucken Strässchen Trjavnas, wo man zum Beispiel schönes bemaltes Tongeschirr kaufen kann.
Aussicht von der kleinen Bierbrauerein in Triavna
Als die Herren aufgestanden waren gings weiter per Mini-Bus durch grosse Wälder, grüne Hügel und blumige Täler nach Arbanasi. Hier genossen wir den schattigen Park rund um unsere Unterkunft, bevor wir am Abend in einem Panorama-Restaurant dinierten. Mit Blick auf das Tal und auf die Stadt Veliko Tarnova genossen wir wieder ein vorzügliches Mahl. Sabrina biss herzhaft ein Stück Lamm vom Knochen, andere assen zum Shopska-Salat vom leckeren Barlenka-Brot.

Sabrina und ihr Knochen

Am 24. Juni bestiegen wir bei gefühlten 40 Grad Celsius die wunderschöne alte Burg von Veliko Tarnova. Durch den Schweissfilm hindurch hatten wir eine super Aussicht auf die ehrwürdige Universitätsstadt. Danach mussten wir uns von Kristina verabschieden. Sie war uns eine wunderbare, humorvolle Begleiterin und überaus hilfreiche Dolmetscherin gewesen.

Unser Weg führte nun weiter zum alten Kloster von Trojan. Hier blieb uns der Mund offen stehen, als wir die uralten Heiligenbilder und wertvollen Dekorationen in der Kapelle sahen. Die alten Zeiten waren deutlich spürbar.

Kloster in Troyan

Danach wurde Sofia, unsere Zieldestination, angepeilt. Sofia hat viel zu bieten: Lauschige Pärke, mindestens eine Markthalle, eine lange Shoppingmeile, geschichtsträchtige Gebäude aus verschiedenen Ären. Eine Orthodoxe Kirche steht in nächster Nähe zu einer Moschee und einer Synagoge.

Am 25.6. war es soweit: Wir durften uns in Schale, äh, ins Dirndl, werfen und unseren Freund Ernst und seine Braut Milena am Hichzeitsfest überraschen. Unser “spontanes” Erscheinen rührte das Hochzeitspaar. Unter vielen bulgarischen und schweizerischen Gästen assen, tranken und tanzten wir uns durch die Nacht.

Traditionelle Trachten

Wir danken Dres und Kristina für die tolle Organisation. Danke auch der anderen Kristina für die tolle Begleitung und die Übersetzung. Merci auch an Thomas, der uns als unermüdlicher Busfahrer von A nach B chauffiert hat. Es war eine sehr spannende und abwechslungsreiche und genussvolle Reise.
Wir kommen bestimmt wieder!

Leave a Reply